Neukirchen, den 6. Dezember 1955. Mehr als 12 Stunden lang, wurde durch ein schweres Zugunglück, das sich im Bahnhof von Neukirchen ereignete, der Verkehr auf der Strecke Bebra - Fulda blockiert. Zu dem Unglück war es gekommen, als ein Wagen eines Güterzuges aus Würzburg auf der Durchfahrt im Bahnhof von Neukirchen Achsschenkelbruch erlitt und entgleiste. Die nachfolgenden Wagen des Güterzuges schoben sich über den entgleisten Waggon und blockierten das Nebengleis gerade in dem Moment, als ein in der Gegenrichtung verkehrender Treibstoffzug den Bahnhof passierte. Auch dieser entgleiste.

Die Wagen beider Züge türmten sich an der Unglücksstelle zu einem haushohen Trümmerberg auf. Rund 80.000 Liter Rohöl und Benzin, die aus den leckgeschlagenen Wagen des Treibstoffzuges ausflossen beschworen die Gefahr einer Explosion herauf.
 
Die Unglücksstelle wurde weiträumig abgesperrt.Für Teile der Ortschaft Neukirchen wurde ein akutes Rauch und Feuerverbot erteilt.

Die Feuerwehren von Fulda, Hünfeld und Hersfeld waren alamiert. Wegen der akuten Explosionsgefahr konnte mit den eigentlichen Aufräumarbeiten in der Nacht noch nicht begonnen werden.

Der Heizer des Treibstoffzuges, Heinrich Kirch aus Bebra, wurde schwerverletzt in das Krankenhaus von Bad Hersfeld eingeliefert.

Der Sachschaden ist enorm. Zwanzig Güter und Treibstoffwagen sind entgleist und umgestürzt. Zum Teil ineinandergeschachtelt, sperren sie die beiden Hauptgleise, der Oberbau des Bahngeländes ist stark beschädigt, mehrere Weichen wurden zerstört.

Der Inhalt der Kesselwagen ergoß sich in einem knietiefen Strom, über einen Straßengraben, in die Haune. Die Unfallstelle war in einem weiten Umkreis von Polizei und Feuerwehr abgesperrt. Durchdringender Benzingeruch überlagerte die ganze Ortschaft.

Die unterhlab Neukirchens an der Haune liegenden Gemeinden, die von dem Benzin- und Ölstrom in der Nacht erreicht wurden, wurden von der Polizei vorsorglich gewarnt.

Die Aufräumarbeiten gestalteten sich außerordentlich beschwerlich. Es konnten nur nicht motorbetriebene Hilfgeräte und Speziallampen eingesetzt werden. Bis Mitternacht konnte kein Bauzug an die Unfallstelle herangezogen werden, weil man durch einen eventellen Funkenflug aus der Lokomotive die Auslösung einer größeren Explosion befürchtete. Aus dem selben Grunde wurde auch von dem Einsatz von Schneidbrennern abgesehen.

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