Haunetal - Neukirchen 21.07.1986. Zwei Scheunen und ein Teil eines Wohnhauses sind am Montag nachmittag einem Großbrand im Haunetaler Ortsteil Neukirchen zum Opfer gefallen. Die beiden aneinandergebauten Scheunen der Anwesen von Oswald Dörfer und Karl Kircher brannten bis auf die Grundmauern nieder. Nach ersten Schätzungen der Feuerwehr richtete der Brand einen Sachschaden in Höhe von etwa 300.000 Mark an.
Gerade zur Mittagszeit gegen 12 Uhr standen die heiden Anwesen plötzlich in Flammen. Als die Feuerwehrleute aus Neukirchen unter Leitung von Wehrführer Karl-Heinz Henning am Brandort im Ortskern eintrafen, waren die beiden Scheunen schon nicht mehr zu retten.
Gemeinsam mit Helfern konnte zuächst das Großvieh aus dem Stall des noch aktiven Landwirtes Oswald Dörfner getrieben werden. Nur ein Bulle mußte zurückbleiben. Er überstand jedoch im massiven Stallgebäude den Brand ohne Schaden. Einige Hasen kamen allerdings in den Flammen ums Leben. Wahrend die Feuerwehrleute aus Neukirchen. Rhina, Wehrda, Holzbeim, Kruspis, Müsenbach / Meisenbach / Mauers sowie die Stützpunktwehr aus Bad Hersfeld das Vordringen der Flammen zum Wohnhaus der Familie Dörfer über dem Stallgebäude stoppen konnten, wurde das Gebäude der Familie Kircher vom Feuer erfaßt. Karl Kircher und seine Frau waren zu dieser Zeit gar nicht zu Hause. Sie wurden über die Gemeinde davon unterrichtet, daß ihr Anwesen brennt.
Die insgesamt etwa 80 Feuerwehrleute konnten den Brand schließlich unter Kontrolle bringen und ein Ubergreifen des Feuers, das unter anderem in den Heuvorräten im Wirtschaftsgebäude der Familie Dörfner und im Brennholz in der Scheune von Karl Kircher immer wieder Nahrung fand, auf weitere Gebäude verhindern. Allerdings platzten durch die enorme Hitzeentwicklung Scheiben und Kunststoffplatten an Hauswänden auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Nach Angaben von Kreisbrandmeister Wolfgang Dombrowski bestand im Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude im eng bebauten Ortskern die größte Gefahr. Besonderes Augenmerk richteten die Wehren unter Leitung von Kreisbrandinspektor Herbert Glöckner, Kreisbrandmeister Wolfgang Dombrowski und Ortsbranndmeister Heinrich Baumgardt auch auf die beiden Garagen an der Nahtstelle der Wirtschaftsgebäude, in denen Heizöl und Dieselkraftstoff gelagert waren.
Aus insgesamt 4 B- und 6 C-Rohren bekämpften die Feuerwehrleute den Brand. Dazu nutzten sie zur Versorgung die nächsten Wasserhydranten und bauten zwei Schlauchleitungen zur etwa 800 Meter entfernten Haune auf. Die Hersfelder Stützpunktwehr war mit zwei Tanklöschfahrzeugen sowie der Drehleiter im Einsatz.