Neukirchen, 16.07.1983. "Eine solche Naturkatastrophe - ausgelöst durch ein Gewitter habe ich noch nicht erlebt!" Das erklärte Bürgermeister Karl - Heinz Ruppel gestern im Gespräch mit der Hersfelder Zeitung in Neukirchen, wo Katastrophenalarm ausgelöst worden war, nachdem mehrere Straßen metertief unter Wasser standen.
Es begann am Samstag abend gegen 18.00 Uhr am Stoppelsberg, wo sich rundum schwarze Wolken zusammenzogen. Lange Blitze kündigten ein außergewöhnlich starkes Gewitter an. Die Feuerwehr Neukirchen setzte ihr Fahrzeug LF 8, Tragkraftspritzenanhänger und ihren Schlauchwagen SW 1000 ein.
Flugs waren einige Keller mit Wasser überflutet, die ausgepumpt wurden. Vor Ort waren zahlreiche Bürger, die mit den Feuerwehrmännern und Straßenwärtern in vorderster Front halfen. Bretter und Sandsäcke wurden gelegt, womit das Wasser umgeleitet und Schlimmeres verhütet wurde.
Zum Teil wurden die Gleise der Bahnstrecke Fulda - Bebra überflutet, so daß Züge langsamer fahren mussten. Der Einsatz dauerte von 19:45 Uhr bis 03:00 Uhr am Sonntag morgen. Die Aufräumarbeiten wurden bis Sonntag Nachmittag fortgesetzt.